I. Beyond the Zero / Jenseits der Null

“Nature does not know extinction; all it knows is transformation.
Everything science has taught me and continues to teach me,
strengthens my belief in the continuity of our
spiritual existence after death.”

Wernher von Braun
(Gravity’s Rainbow, p. 7)

Beyond the zero Un Perm’ au Casino Hermann Goering In the Zone The Counterforce


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beyond the zero

So wie James Joyce Homers Odyssee seinem Ulysses als mythologisches Grundmuster unterlegte, hat Pynchon eine ganze Reihe von mythologischen Strukturmustern herbeizitiert, um die vier Teile seines Romans in Bereiche der Unschärfe zu versetzen.

Für Beyond the Zero, den ersten der vier Teile Teil des Romans (die Episoden 1-21, p. 3-177, 9-285), wählt Pynchon das Tarot als strukturierenden Mythos.

Teil 2 - Un Perm´ au Casino Hermann Goering, (die Kapitel 22-29, 181-278, 288-437), umfasst 8 Kapitel und spielt damit auf das Unendlichkeitssymbol an. Gleichzeitig steht die 8 für den Eingeweihten, der die sieben Stufen der Erleuchtung hinter sich gebracht hat.

Teil 3 - In the Zone, (die Kapitel 30-61, 281-616, 439-964), umfasst 32 Kapitel, ein halbes Schachbrett. Selbstredend, daß Schach auf der binären Opposition Schwarz und Weiss beruht, die hier dadurch entpolarisiert und unentscheidbar gemacht ist, daß die 32 eben nur eine Seite des Schachbretts ausmacht. Wir wissen aber nicht, welche gemeint ist.

Der letzte Teil The Counterforce, (die Kapitel 62-73, 619-760, 965-1194) umfaßt 12 Episoden und damit den ganzen Tierkreis. Wer sich ein wenig in der Astrologie auskennt, der „käuflichen kleinen Schwester der Astronomie” (Kepler, zitiert von Pynchon in Mason & Dixon,) weiß, daß dort das 12. Haus (Fische) für die Auflösung aller Widersprüche, das Bewußte wie das Unbewußte, steht.

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Beyond the Zero

Die 21 Episoden beziehen sich auf die 21 Haupttrümpfe oder großen Arkana des Tarot. Der Narr, ‘the Fool’, die Null oder ZERO, die 22. Karte, der Tyrone Slothrop in GR entspricht, hat keine Zahl im Tarot,
“no agreed assignment in the deck” (70;724). Pynchon benutzt die von A.E. Waite vorgeschlagene Stellung, nach der der Narr die 21. Karte im Deck ist, für die Anzahl der Episoden des ersten Teils und schlägt damit den Bogen zur Null, wodurch er zwei Symboliken miteinander verknüpft: „21.-in nahezu allen Aufstellungen wird sie als Karte Null gesehen, ohne eine ihr zugeordnete Zahl Der Narr oder Der Törichte Mensch.”

Es ist keine Regel festzustellen, nach der Pynchon andere Trumpfkarten einzelnen Episoden des Romans zugeordnet hätte. Im Einzelfall macht er es allerdings doch.

So hat beispielsweise die Episode 6 (6;37-42) die Liebe von Roger Mexico und Jessica Swanlake zum Inhalt. Die Tarotkarte Nr. 6 ist mit "Die Liebenden" betitelt; in der folgenden 7. Episode bleibt jedoch von der Karte Nr. 7, “Der Wagen,” wenn man es denn so sehen will, lediglich der Scheibenwischer am Ende der Episode übrig (7;47).

Direkte Anspielungen auf das Tarot finden sich im ersten (18;152, 19;164), dritten (46;486, 48;501, 52;533) und vor allem dem vierten Teil des Romans, wo unter anderem (69;707, 70;724, 73;735, 742) Weissmanns (73;746-749) und Slothrops (73;738) unvollständiges Tarot zu finden ist.
Die von Waite vorgeschlagene und auch von Pynchon benutzte Legeweise, das ‘Keltische Kreuz’, ist eine gebräuchliche und in der Hippie-Ära wieder in Mode gekommene Form, die Karten zu legen. Schon Madame Blavatsky und W.B. Yeats haben das Tarot auf diese Weise gelegt: “His cards have been laid down, Celtic style, in the order suggested by Mr. A.E. Waite.” (73;738) Ein zentrales Strukturelement in Gravity’s Rainbow sind die vielfältigen binären Oppositionen, derer sich Pynchon im Rahmen der Dekonstruktion bedient. Hierzu mehr in Episode 1.

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I. Beyond the Zero — Episodes 1 -21

1.1 Episode 1: December 18, 1944 (Monday) (9-16) (3-7)
1.2 Episode 2: December 18, 1944 (Monday) (16-30) (7-16)
1.3 Episode 3: December 18, 1944 (Monday) (30-35) (17-19)
1.4 Episode 4: December 18, 1944 (Monday) (35-50) (20-29)
1.5 Episode 5: December 18, 1944, (Monday) (50-63) (29-37)
1.6 Episode 6: midnight, December 18-19, 1944 (Tuesday) (63-70) (37-42)
1.7 Episode 7: between 1-2 A.M (70-79) (42-47)
1.8 Episode 8: after 2 A.M (79-88) (47-53)
1.9 Episode 9: early morning, December 20, 1944 (Wednesday) (88-99) (53-60)
1.10 Episode 10: Monday-Wednesday, December 18-20, 1944 (99-116) (60-71)
1.11Episode 11: early morning, Wednesday, December 20, 1944 (116-118) (71-72)
1.12 Episode 12: December 21, 1944 (Thursday) (119-136) (72-83)
1.13 Episode 13: December 22, 1944 (Friday) (136-150) (83-92)
1.14 Episode 14: December 22, 1944 (151-185) (92-113)
1.15 Episode 15: December 23, 1944 (Saturday) (185-195) (114-120)
1.16 Episode 16: night, December 23, 1944 (195-221) (120-136)
1.17 Episode 17: December 24, 1944 (Sunday) (221-234) (136-144)
1.18 Episode 18: no distinct time, analepses to pre-war Berlin, circa 1930 and to Lübeck, Palm Sunday, March 28, 1942 (234-248) (145-154)
1.19 Episode 19: Analepsis to pre-war Berlin, circa 1929-30 (249-270) (154-167)
1.20 Episode 20: Christmas Party at the White Visitation (270-280) (167-174)
1.21 Episode 21: Boxing Day, December 26, 1944 (280-285) (174-177)

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© Otto Sell – Monday, May 07, 2001
Last update Monday, January 24, 2005

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