Zeitarchiv 1992 Teil 2

Nr. 39 - 18. September 1992

(800) Illuminaten, Geheimbündler und ein Scharlatan: Auch in der Epoche der Aufklärung war die Faszination des Geheimen und Dunklen ungebrochen, Klaus Laermann über: W. Daniel Wilson: Geheimräte gegen Geheimbünde , Ein unbekanntes Kapitel der klassisch-romantischen Geschichte , Stuttgart 1991, sowie Klaus H. Kiefer (Hrsg.): Cagliostro — Dokumente zu Aufklärung und Okkultismus (S. 24).

(801) Wie Trauben und Wein?: Rauschgifthandel: Durch den legalen Vertrieb der Koka-Pflanze hofft sich Bolivien aus den Klauen der Drogen-Mafia befreien zu können.
Von Michael Klaus (S. 48).

(802) Ameise und Papagei: Zum 200. Geburtstag von Johann Peter Eckermann.
Von Willi Winkler (S. 75).

(803) Durch die Sünde zur Erlösung: Die grandiose und tragische Geschichte seines Lebens ist exemplarisch für die kommunistischen Intellektuellen dieses Jahrhunderts: Georg Lukacs. Volkskommissar der ungarischen Räterepublik, Prediger des Terrors, großer Philosoph und Lehrer. Von Daniel Bell (S. 77)

(804) Die Auschwitz-Lügen: Mit zunehmender Propaganda leugnen die Rechtsradikalen den Massenmord an den Juden. Sich darüber moralisch oder politisch zu empören reicht nicht aus. Solange man die Argumente der Revisionisten nicht in der Sache widerlegt, werden sich viele Menschen verunsichert fühlen. Was sind die Fakten? Von Till Bastian (S. 104).

Nr. 40 - 25. September 1992

(805) Kursverlust für das Duo von der Downing Street: Der Sturz des Pfundes weckt in Großbritannien alte Widerstände gegen Europa. Premier John Major und Schatzkanzler Norman Lamont müssen gegen Brüssel taktieren, um in London politisch zu überleben.
Von Jürgen Krönig (S. 5).

(806) Damals Juden, heute Ausländer: In der Auseinandersetzung mit dem Rechtsradikalismus haben wir Deutschen die Reifeprüfung nicht bestanden. Von Gert Bastian.
Mit Karikatur aus "The Independent": "Wunderbar, mein Kapitän" über den Abschuß der Lira und des Pfundes durch die deutsche Bundesbank, zeichnerisch an die Luftschlacht um England angelehnt (s.a. Nr. 808) (S. 14).

(807) Europa nach dem Sturm: Das europäische Währungssystem ist angeschlagen. Kommt jetzt eine kleine Währungsunion? Von Udo Perina und Nikolaus Piper (S. 25).

(808) Neue Töne an der Themse: Großbritannien: Austritt aus dem EWS schlägt auf John Major zurück. Von Wilfried Kratz (s.a. 806) (S. 27).

(809) Neue Wege im weltweiten Drogenkrieg: Buchrezension: Michael L. Smith: Why People Grow Drugs , London 1992, ZEIT-Autor: "vo" (S. 38).

(810) Gute Bindungen machen selbständig: Anthropologen beobachteten bei einem Stamm aus Papua-Neuguinea die erstaunlich gesunde Entwicklung von Kleinkindern unter primitiven Bedingungen. Von Katharina Zimmer (S. 39).

(811) "Nirgends Türen, alles fest verschlossen: Wien 1910: Die Metropole strahlt in hellem Licht, illustrierte Zeitschriften verbreiten die Kunde von technischen Neuheiten; aus dem dunklen Osten strömen mit der Eisenbahn Tausende von Migranten herbei. Sie wollen, in diese andere Welt, ihr Leben retten und ihre Identität.... Von Rüdiger Wischenbart (S. 48).

(812) Der Deutsche haßt nicht die Fremden, eher haßt er sich selbst: Jahrelang gehörte die Bundesrepublik zu den erfolgreichsten, stabilsten Demokratien der Welt. Jetzt befindet sie sich plötzlich, wie sogar die maßvolle "Süddeutsche Zeitung" meint, in der "schlimmsten Krise seit ihrem Bestehen". Und das, ohne genau zu wissen, warum. Was ist das für ein Volk, die Deutschen? Und woher kommt ihre Angst vor den anderen, den Fremden? Eine heikle Debatte, die nicht in den Parlamenten, an den Stammtischen und auf den Straßen geführt werden sollte. Für die ZEIT ersuchen Bahman Nirumand, Schriftsteller aus Persien, und Sten Nadolny, Schriftsteller aus Deutschland, den Beginn eines Dialogs (S. 59).

(813) Wovon wir nichts wissen wollten: Die deutsche Soziologie hat die dunkle Seite des Fortschritts verdrängt. Vom Wiedererwachen des neuen alten Nationalismus ist sie überrascht. Karl Otto Hondrich, Soziologe in Frankfurt, richtet diese Kritik an seine Kollegen, die sich in der nächsten Woche zum 26. Deutschen Soziologentag in Düsseldorf treffen, und er spricht von einem "Versagen der Soziologie" (S. 68).

(814) Auf die Spitze getrieben: Über die politischen Schriften von Karl Jaspers. Von Walter Hinderer (S. 69).

(815) Fluß ohne Hoffnung: Cormac McCarthys pessimistisches Epos Verlorene , Reinbek 1992. Von Klaus Modick (S. 75).

(816) Vater Staat hat nichts gerichtet: In drei Monaten wird Europa grenzenlos. Wohin mit Tausenden von Zöllnern? Unser Autor hat sich in zwei Grenzstationen umgehört. Von Roland Kirbach (S. 85).

(817) Der "Leuchter-Report": Seit einigen Jahren berufen sich die Rechtsradikalen auf das Gutachten eines amerikanischen Ingenieurs, der angeblich nachweist, daß es in Auschwitz keine Gaskammern gegeben habe. Was hat es damit auf sich? Von Till Bastian (S. 90).

(818) Warum haben die Frauen geschwiegen? Etwa zwei Millionen Frauen wurden in den Wochen nach dem Zweiten Weltkrieg vergewaltigt. Die Berliner Filmemacherin Heike Sander hat Hunderte ihrer Geschichten gehört und allmählich Wut entwickelt: "Warum haben sie keine Klage geführt, Entschädigung gefordert?" Am 30. September läuft bundesweit der Film "BeFreier und Befreite" an. Von Viola Roggenkamp (S. 91).

Nr. 41 - 2. Oktober 1992

(819) Inhaltsverzeichnis Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 1992 (S. 2).

(820) Wenn die Mehrheit feige schweigt: Ignatz Bubis, neuer Vorsitzender des Zentralrats der Juden, warnt vor einem Rechtsruck in Deutschland. Von Norbert Kostede (S. 5).

(821) Der Endspurt hat begonnen: Bill Clintons Vorsprung scheint nicht mehr einholbar. George Bush setzt auf persönliche Attacken gegen seinen Herausforderer. Von Ulrich Schiller (S. 10).

(822) Das Land, das Angst macht: Die westlichen Politiker haben gelogen: Deutschland ist doch gefährlich. Von A.M. Rosenthal, New York Times (S. 14).

(823) Eine Reise nach Mexiko: Kränkliches Kind, Theatermacher, Surrealist, Ekstatiker: Die Wahrheit des Antonin Artaud. Von Ria Endres (S. 15).

(824) Im Disneyland der Phantasie: Lawrence Norfolks synthetischer Abenteuerroman Lemprieres Wörterbuch , München 1992. Von Andreas Kilb (S. 18).

(825) Tod eines Autohändlers: John Updike: "Wir sind auf Titten und Arsch" programmiert": Das Ende von Rabbit, Rabbit in Ruhe , Reinbek 1992. Von Martin Lüdke (S. 19).

(826) Gray wie grau: Die Welt zerschellt: Don DeLillos Mao II, Köln 1992. Von Andreas Isenschmid (S. 21).

(827) Samurai im Zombie-Zirkus: T. Coraghessan Boyle plaudert, spottet, brüllt: Der Samurai in Savannah , München 1992. Von Barbara Sichtermann (S. 23).

(828) Ambivalenzen der Normalität: Der dritte Band von Thomas Nipperdeys großer Trilogie über die Deutsche Geschichte von 1800 bis 1918 (München 1992). Wurde bereits in der Geburtsstunde des Kaiserreichs der Keim des Untergangs gelegt? Der kürzlich verstorbene Historiker Nipperdey bezweifelt dies. Die Zukunft, sagt er, war offen. Von Volker Ulrich (S. 25).

(829) Wie es geschehen konnte: Täter, Opfer, Gaffer: Raul Hilbergs zweites Buch über "die jüdische Katastrophe": Täter, Opfer, Zuschauer : Die Vernichtung der Juden 1933-1945 , Frankfurt, 1992. Von Eberhard Jäckel (S. 27).

(830) Die Nackten und die Braunen: Rudolf Walter Leonhardt über Udo Pini: Leibeskult und Liebeskitsch : Erotik im Dritten Reich , München 1992 (S. 32).

(831) Ein Wächter des Weltreiches: Entzauberung eines Mythos: Neil Sheehans Biographie über John Paul Vann, den "legendären Amerikaner" in Vietnam: Die Große Lüge , Wien und Zürich 1992. Von Bernd Greiner (S. 33).

(832) Das Verschwinden der Menschheit: Stefan Breuers anspruchsvolle Untersuchung über die "Selbstzerstörung" der technischen Zivilisation": Die Gesellschaft des Verschwindens , Hamburg 1992. Von Herfried Münster (S. 35). Sinnigerweise hat die ZEIT auf der selben Seite ein Bild zu einem Buch über die "Titanic" abgedruckt.

(833) Wir informieren uns zu Tode: Neil Postman zur Frankfurter Buchmesse: Warnung vor kulturellem Aids (S. 61).

(834) Der Himmel hängt voller Scherben: Von der Vielfalt des Neuen Musiktheaters: Uraufführungen von Frank Zappa, Jan Fabre, Walter Zimmermann und Michael Simon. Von Eckhard Roelcke (S. 66).

(835) Zeitläufte: "Auch gegen Frauen und Kinder": Oktober 1943 bis Oktober 1944: Befehle des Grauens. Verfaßt in der bürokratischen Kaltschnäuzigkeit des militärischen Jargons. Die deutsche Wehrmacht hinterließ in Italien blutige Spuren der Vernichtung. Von Friedrich Andrae (S. 90, siehe auch Nr. 1712 und Nr. 1797).

(836) Geschoß aus der Hölle: Peenemünde, Geburtsort von Hitlers Geheimwaffen, will mit einem "Space Camp" Touristen anlocken. Und es hätte dieser Tage beinahe die Eroberung des Alls vor 50 Jahren gefeiert. Die Rakete, die es vollbrachte, flog als V2 auf London und Antwerpen und wurde im KZ gebaut. Von Klemens Polatschek (S. 92).

Nr. 42 - 9. Oktober 1992

(837) Die Töchter des Zorns: Die Männerbastionen wanken: Nie zuvor bewarben sich in Amerika so viele Frauen für eine Sitz im Kongreß. Von Christian Tenbrock (S. 9).

(838) Wenn der Kongreß entscheidet...: Bei einem Patt im Präsidentschaftskampf. Von D.B. (S. 9).

(839) Das Wüten der Neonazis weckt böse Erinnerungen: Was ist mit den Deutschen los? (S. 14).

(839a) Der Haß hat wieder Wohnrecht. Von Elie Wiesel, jüdischer Schriftsteller, Überlebender des KZ Buchenwald und Träger des Friedensnobelpreises 1986 (S. 14).

(839b) Worte können gefährlich werden. Von Gabriele von Arnim, Autorin des Buches Das große Schweigen (S. 14).

(840) Mütter, Emanzen und die Seele Amerikas: Wahlkampf in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie müßten über die Wirtschaft reden, aber sie streiten sich um die wahren Werte. Sie filibustern über Keksebacken, Mannesmut, Ehe und Treue. Politik wird zur Komödie und Komödie zur Politik. Von Michael Schwelien (S. 15).

(841) Die Macht des Souveräns: Thomas Hobbes' Kritik des Common Law, Weinheim 1992. Von Iring Fetscher (S. 19).

(842) Nichts als Entschuldigungen: Großbritannien: Die Pfundkrise stürzt die Wirtschaftspolitik ins Chaos. Von Wilfried Kratz (S. 33).

(843) Mehr Genuß! Mehr Faulheit! Mehr Schlendrian! Täglich schallt es den reichen Bürgern der Industrienationen entgegen: Verzichtet der Umwelt und der Dritten Welt zuliebe. Unsere Autorin hält diesen Appell für verfehlt. Ihre Forderung soll den zerstörerischen Geist des Kapitalismus bezwingen. Von Gabriela Simon (S. 52).

(844) Das parallele Leben: Über "Wintermärchen" und das Kino des Eric Rohmer. Von Andreas Kilb (S. 65).

(845) Stürmer, Dränger, Don Quichotte: Der Mythos von Achtundsechzig: Über Bernward Vespers Romanessay Die Reise . Von Joachim Lehmann (S. 75).

(846) Wir schulden uns nichts, als uns zu lieben: Der Briefwechsel zwischen Gustave Flaubert und George Sand ist ein Roman, München 1992. Von Sibylle Cramer (S. 79).

(847) Daß oder das oder dass? Zwölf Jahre dachten Sprachwissenschaftler über eine Reform der deutschen Orthographie nach. Werden sich ihre Empfehlungen durchsetzen? Dieter E. Zimmer ist skeptisch (S. 87).

(848) Zeitläufte: Die Zerstörung einer Frau: Vor 75 Jahren wurde die holländische Tänzerin und Kurtisane Mata Hari im Schloßpark von Vincennes als deutsche Spionin erschossen. Es war ein Justizmord. Von Michael Winter (S. 92).

Nr. 43 - 16. Oktober 1992

(849) Nach jedem Abschied ein Anfang: Er hat die Deutschen zu sich selbst gebracht. Fünf Zeitgenossen, die Willy Brandt begleiten durften, blicken zurück. Von Gunter Hofmann, mit Beiträgen von Marion Gräfin Dönhoff, Günter Grass, Egon Bahr und Klaus Harpprecht (S. 17).

(850) Probelauf im Armenhaus: Wahlkampf in Amerika: Der demokratische Herausforderer Bill Clinton hat sich in seiner Heimat Arkansas als wirtschaftsfreundlicher Pragmatiker erwiesen. Von Christian Tenbrock (S. 41).

(851) Die Royals: Elisabeth. Phillip. Charles. Di. William. Henry. Andrew, Anne, Margaret. Von Reiner Luyken (S. 58).

(852) Herzilein in der Plastikwelt: Kommt sie nackt? Strahlt sie? Ist sie wirklich echt? Audienz bei Madonna, dem Popstar. Madonna als verruchte Pop-Ikone, neu mit Buch und Platte. Ihre Inszenierung steht für Gier nach Geld und Sex und Macht und möglichst viel von alledem. Von Freddie Röckenhaus (S. 99).

(853) Wop-Bopa-Loo-Bop: Gibt's was Neues in der Rockmusik? Das Massenphänomen hat sich zur Randerscheinung entwickelt. Von Konrad Heidkamp (S. 69).

(854) Technosex: Ohrenbeichte: Nicholson Bakers Roman Vox , Rowohlt, Reinbek 1992. Von Hubert Winkels (S. 74) ( Die Fermate siehe Nr. 1602).

Nr. 44. - 23. Oktober 1992

(855) Die Treibjagd stieß ins Leere: Nach drei Fernsehdebatten hat sich im amerikanischen Wahlkampf nichts verändert: Clinton liegt weit vor Bush. Von Ulrich Schiller (S. 10).

(856) Strenge Ordnung in bewegter Szenerie: Vom Leben in der frühen Neuzeit : Richard van Dülmens großangelegte Kultur- und Alltagsgeschichte (München 1990 und 1992). Von Christa Dericum (S. 22).

(857) Zehn auf einen Streich: Großbritannien: John Major kann nicht so viele Zechen schließen wie geplant, trotzdem bleibt es bei einem Kahlschlag im Kohlerevier. Von Wilfried Kratz (S. 37).

(858) John Wayne zieht nicht mehr: Wahlkampf in Amerika: Selbst in den kalifornischen Hochburgen laufen Präsident Bush die Wähler davon. Von Christian Tenbrock (S. 39).

(859) Schwarz und stolz: Die jungen Farbigen Amerikas tragen das X. Auf Baseballmützen und T-Shirts steht es für Malcolm X und seine Kampf gegen die Weißen. Der Mythos ist groß und nun reif für Hollywood. Regie führt Spike Lee. Von Helmut Kühn (S. 859).

(860) Der feindlose Staat: Militär und Demokratie nach dem Kalten Krieg.
Von Ulrich Beck (S. 65).

(861) Das Elend wird verboten: Wie Bremen sich von der Drogenprostitution befreien will. Von Frank Drieschner (S. 85).

Nr. 45 - 30. Oktober 1992

(862) Meister des Kompromisses: Weder ein Aussitzer noch ein Ellenbogentyp: Seit zehn Jahren regiert der Christdemokrat Ruud Lubbers erfolgreich die Niederlande.
Von Klaus-Peter Schmid (S. 14).

(863) Stammtisch befiehl, wir folgen! Asylbewerber an die Front: Warum Einwanderer für Kampfeinsätze eingesetzt werden sollen. Jens Prüss ist Journalist und Kabarettautor in Düsseldorf (S. 16).

(865) Dürre Jahre für Uncle Sam: Amerika vor der Wahl: Der nächste Präsident steht vor einem Berg ungelöster Probleme (mit Statistik: US-Defizit). Von Christian Tenbrock (S. 43).

(866) Geld für die Schwachen: Vereinigte Staaten: Durch mutige Kreditvergabe und soziale Hilfe will Bill Clintons Lieblingsbank den Verfall der Großstädte stoppen. Von Elisabeth Niejahr (S. 44).

(867) Nicht mehr dämonisiert: Leo Trotzki, einer der Führer der Russischen Revolution, galt in der UdSSR lange Zeit als Unperson. Lutz Häfner über: Dimitri Wolkogonow: Trotzki , Das Janusgesicht der Revolution , Düsseldorf 1992 (S. 58).

(868) Bücher im Gespräch: Dieter Buhl über: Charles F. Allen, Jonathan Portis: Bill Clinton , eine Biographie , Frankfurt und Berlin 1992, und Todd Mason: Perrot , An Unorthorized Biography , Homewood, Illinois 1992 (S. 58).

(869) Häresie und Vernunftglaube: Ketzer und Professoren : Heinrich Fichtenaus große Studie über die Dialektik frühscholastischer Aufklärung, München 1992. Von Lothar Baier (S. 59).

(870) Die neue Dreistigkeit: Geschichte wird umgestoßen, Geschichte wird umgeschrieben, mal wie ohne Absicht, mal mit Macht: Das neue Deutschland probt, aus dem Schatten von Auschwitz herauszutreten: Wenn die Deutschen sich zu Opfern stilisieren, müssen die Nachbarn auf der Hut sein. Von Volker Ullrich (S. 73).

(871) Wenn tönendes Wasser geeimert wird: Der Flame Paul de Man: Vom Kollaborateur zum Großmystiker der Literaturwissenschaft. Von Willi Winkler (S. 79).

(872) Zeitläufte: Russisches Roulette: Nach neuesten Aussagen kubanischer und russischer Tatzeugen der Kuba-Krise im Oktober 1962 war die Gefahr eines Atomkrieges damals viel größer, als die Amerikaner ahnten. Von Bernd Greiner (S. 104).

Nr. 46 - 6. November 1992

(873) Amerikas glanzvolle Misere: Im US-Wahlkampf ging es vor allem um die wirtschaftlichen Sorgen der Bürger: Auf den nächsten Präsidenten wartet ein schweres Stück Arbeit. Von Theo Sommer (S. 3).

(874) Flucht in die Vorstadt: Vereinigte Staaten: Armut und Verbrechen folgen der weißen Mittelklasse in die Speckgürtel rund um die Zentren: zum Beispiel Atlanta.
Von Tasso Einzweiler (S. 39).

(875) Kein Rauch aus der Friedenspfeife: Mit ihrem Nein zur Verfassungsreform haben die Kanadier den Indianern und Eskimos im Land eine Ohrfeige erteilt. Droht nun im Norden Amerikas ein neuer Krieg nach altem Muster: Rothäute gegen Bleichgesichter? Von Fredy Gsteiger (S. 75).

(876) Raumfahrt in der Revision: Anfang nächster Woche treffen sich in Granada die Forschungsminister der dreizehn ESA-Mitgliedstaaten. Vor allem in der bemannten Raumfahrt stehen wichtige Entscheidungen bevor. Von Hans Schuh (S. 42).

(877) Wenn Astronomen Rot Sehen: "Hubble-Bubbles" und gestückelte Geschwindigkeiten im Universum bereiten den Forschern Schwierigkeiten. Von Ulrich Schnabel (S. 46).

(878) Zeitläufte: Morgenröte oder letzte Tage der Menschheit: Die Sowjetunion hat das 75jährige Jubiläum der Oktoberrevolution nicht mehr erlebt. Dennoch bleibt der Rote Oktober eine der epochalen Zäsuren, welche die Weltgeschichte verändert haben. Aber es hätte 1917/18 in Rußland auch anders ausgehen können. Von Lutz Häfner (S. 80).

(879) Endstation Fortschritt: Claude Simon schreibt mit Georgica , Reinbek 1992, sein Hauptwerk. Französischer Geschichtsroman, europäische Chronik: ein Epos von Zeit und Welt, Krieg und Frieden, Liebe und Tod. Von Rolf Michaelis. Mit Inhaltsverzeichnis Literaturbeilage Herbst 1992. (Lit. S. 1).

(880) Schlafes Brüder: Pamphlet wider die Natürlichkeit oder Warum die junge deutsche Literatur so brav ist. Von Iris Radisch (Lit. S. 3).

(881) Das Schreiben: ein Sturz: In der Wüste des Banalen. Zur Lage des Schriftstellers in glücklicher Zeit. Von Bodo Kirchhoff (Lit. S. 5).

(882) Was es heißt, ein Mensch zu sein: Ein Buch, das Schneisen durch die europäische Ideengeschichte schlägt: Isaiah Berlins virtuose Essays Das krumme Holz der Humanität , Frankfurt 1992. Von Fritz J. Raddatz (Lit. S. 11).

(883) Die fragile Stärke der Demokratie: Donald Kagans höchst aktuelle Studie über das Athen des Perikles. Von Thomas Schmid (Lit. S. 13).

(884) Kontinuität Patrimonialer Herrschaft: Dietrich Geyer über Richard Pipes' brillant erzählte, aber grandios einseitige Darstellung der russischen Revolution , Berlin 1992, und Wladimir D. Nabokows Petrograd 1917 , Berlin 1992 (Lit. S. 16).

(885) Symptom: Dahlexie. Zwei grandiose Geschichten aus dem Nachlaß Roald Dahls: Der Pastor von Nibbleswick , Ravensburg 1992, und Das Konrädchen bei den Klitzekleinen , Reinbek 1992. Von Konrad Heidkamp (Lit. S. 19).

(886) Die Schreib-Maschine: Zwei Versuche über literarische Kreativität: Mario Vargas Llosas Geheime Geschichte eines Romans , Frankfurt 1992, und Felix Phillip Ingolds Der Autor am Werk , München 1992. Von Fritz Gesing (S. 23).

Nr. 47 - 13. November 1992

(887) Ein Manifest: Weil das Land sich ändern muß: Helmut Schmidt, Wolfgang Thierse, Richard Schröder, Marion Gräfin Dönhoff, Meinhard Miegel, Wilhelm Nölling und Edzard Reuter (S. 3). — Rückseite: Richard von Weizsäcker-Text zur Demo in Berlin.

(888) Atlas ist müde: Amerika nach dem Kalten Krieg: die außenpolitischen Vorstellungen des neuen Präsidenten. Bill Clinton ist alles andere als ein politischer Hinterwäldler.
Von Theo Sommer (S. 8).

(889) Keine Angst vor Hillary: Als Präsident muß Bill Clinton drei Beziehungen klären: zu seiner Frau, zu seinem Vize und zum Kongreß. Von Ulrich Schiller (S. 9).

(890) "Der Koran ist unsere Verfassung" — Vom Indus bis zum Atlas predigen Islamisten einen Gottesstaat. Ihr Aufstand sorgt bei uns für Schrecken und Schlagzeilen. Wie denken diese politischen Glaubensführer? Wie finden sie ihre Anhänger? Von Gilles Kepel, Lehrender am Pariser Institut d'Etudes Politiques (S. 13).

(891) Zurück zur Mitte: Angst vor dem Absturz , München 1992: Barbara Ehrenreichs Studien über den Niedergang der amerikanischen Mittelklasse. Von Warnfried Dettling (S. 20).

(892) Demonstration der Schwäche: Welthandel: Die französische Regierung riskiert eine Handelskrieg, um sich selbst zu retten. Von Ludwig Siegele (S. 25).

(893) Krieg um Raps: Der Handelskonflikt ist unvermeidbar. Protektionismus rächt sich: Gewählte Politiker werden zum Spielball wirtschaftlicher Interessengruppen degradiert.
Von Nikolas Piper (S. 26).

(894) Die Last des Siegers: Führende amerikanische Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft beschreiben ihre Erwartungen an den künftigen Präsidenten Bill Clinton (S. 27).

(895) Ein Vize mit Vision: Bill Clintons Stellvertreter Al Gore überrascht mit unbequemen ökologischen Forderungen. Fritz Vorholz über Gores Buch: Wege zum Gleichgewicht, Frankfurt 1992 (S. 28).

(896) Lehrziel: Menschen mit Selbstachtung: Weil in den Niederlanden gespart werden muß, stehen Gesamtschulen auf dem Programm der Bildungspolitik. Von Elisabeth Wehrmann (S. 55).

(897) Glück verkauft sich schlecht: Der englische Rockpoet, Maler und Schriftsteller Kevin Coyne erhielt den Kulturpreis der Stadt Nürnberg. Von Konrad Heidkamp (S. 74).

(898) Wie kommt die Kunst zum Geld? Im Schatten der Rezension beginnt die Art Cologne, die älteste Messe für moderne Kunst. Aber trotz der Krise waren sich Kunst und Kommerz noch nie so nah wie heute. Von Katharine Hegewisch (S. 75).

(899) Stolberg im Meer: Sie war der erste deutsche Bestseller, Familiensaga, Abenteuerroman, Utopie: Die Insel Felsenburg . Über das geheimnisumwitterte Leben ihres Autors Johann Gottfried Schnabel weiß man inzwischen Genaueres. Von Günter Dammann (S. 77).

(900) Zeitläufte: "Dunkle Geschäfte mit deutschem Blute": Der Traum von einem freien "Neu-Deutschland von Texas endete vor anderthalb Jahrhunderten mit einer Auswanderer-Katastrophe Von Marc Surminski. (S. 100).

Nr. 48 - 20. November 1992

(901) Erbfeinde aus Unverständnis: Aufgeschlossen, tolerant, modern — so präsentierte sich der frühe Islam. Heute fühlen sich die Fundamentalisten vom Westen ins politische und kulturelle Abseits gedrängt. Von Fritz Steppat, Professor für Islamwissenschaft an der FU Berlin (S. 14).

(902) Wende auf Pump: Großbritannien: Die Regierung verabschiedet sich endgültig vom Thatcherismus. Von Wilfried Kratz (S. 47).

(903) Die Saat der Gewalt: bis heute verdrängt: die deutsche Balkan-Okkupation 1941-1945. Eberhard Rondholz über: Europa unterm Hakenkreuz, Band 6: Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (1941-1945), Berlin/Heidelberg 1992 (S. 54).

(904) Stimme der Verfolgten: in diesem Jahr wird der Geschwister-Scholl-Preis an die "Dachauer Hefte" verliehen, Harry Pross über: Dachauer Hefte , Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager , 7. Jg. 1991; Heft 7: Solidarität und Widerstand, Dachau 1992 (S. 55).

(905) Wider den linken Alarmismus: Gibt es eine neue Dreistigkeit im Umgang mit deutscher Geschichte? Nein, die linke Defensivkultur übertreibt mal wieder. Von Klaus Hartung (S. 65).

(906) Auf dem nationalistischen Blocksberg ist heute Walpurgisnacht: die erneute Aktualität des radikalen Internationalismus der Rosa Luxemburg. Von Peter Glotz. (Rosa Luxemburgs Gesammelte Schriften sind im Dietz Verlag Berlin erschienen, Gesammelte politische Schriften, herausgegeben von Ossip K. Flechtheim, in der Europäischen Verlagsanstalt (S. 68).

(906 a) Was ist die Zeit? Am Jahrtausendende hat die "Zeit" Konjunktur. Mit den jüngsten Publikationen zum Thema Zeit läßt sich ein Buchregal füllen. Was ist dran an den Zeit-Büchern? Beantworten sie die geheimnisvolle Frage...? Von Eckhard Nordhofen (S. 75).

(907) Lernen auf beiden Seiten: Dürfen Muslime hier Tiere schächten? Kann das Kopftuch Kündigungsgrund sein? Der multikulturelle Alltag vor Gericht. Von Hanno Kühnert (S. 89).

Nr. 49 - 27. November 1992

(908) "...daß man ihre Synagoge mit Feuer anstecke": Ein unentbehrliches Nachschlagewerk: Gerhard Prause über: Julius H. Schoeps: Neues Lexikon des Judentums , Gütersloh und München 1992 (S. 18).

(909) Einer gegen alle: EG in der Krise: Frankreich verteidigt seine Bauern und setzt dabei die Zukunft Europas aufs Spiel. Von Klaus-Peter Schmidt und Ludwig Siegele (S. 21).

(910) Raps und der Rest: Welthandel: Endspurt bis Sylvester. Von Nikolaus Piper (S. 21).

(911) System ohne Zukunft: Vereinigte Staaten: der künftige Präsident Bill Clinton muß das marode Gesundheitswesen reformieren. Von Christian Tenbrock (S. 33, mit Karikatur: Uncle Sam im Rollstuhl).

(912) Welt im rosa Licht: Eine optimistische Einführung in die Geschichte der Ökonomie. Wolfgang Zank über Rondo Cameron: Geschichte der Weltwirtschaft , Band 1 : Vom Paläolithikum bis zur Industrialisierung , Band 2 : Von der Industrialisierung bis zur Gegenwart , Stuttgart 1991/92(S. 40).

(913) Raumfahrt-Poker: die Weltraumkonferenz in Granada und ihre Folgen: Keiner hat Geld, aber alle wollen ins All. Von Anatol Johansen (S. 42).

(914) Mit Raketen gegen Kometen: Einige Astronomen befürchten den Weltuntergang. Die Rüstungslobby propagiert bereits die Gegenmittel, Skeptiker vermuten ein abgekartetes Spiel zwischen Astronomen und Bombenfabrikanten. Von Claus-Peter Sésin (S. 44).

(915) Tom Metzger und die US-Arier: Auch Amerika hat seine Nazis: Sie hören rassistische Musik aus Deutschland. Sie lauern Schwarzen und Juden auf. Sie liefern sich Schießereien mit der Polizei. Von George Hermann Hodos (S. 56).

(916) Dies ist nicht mein Land: Nach achtzehn Jahren kommt unser Autor, ein deutsch-jüdischer Wissenschaftler aus New York, zum ersten Mal wieder nach Deutschland, und findet seine Glaubensgenossen eingezwängt zwischen wiedererwachendem Antisemitismus, wohlfeilem Mitleid und lähmendem Selbstmitleid. ("Ach, Sie sind Jude? Sie sprechen aber gut Deutsch!") Von Dr. Nathan Sznaider, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter des New Yorker Leo-Baeck-Instituts zur Zeit in Berlin arbeitet (S. 59).

(917) Die Sehnsucht nach Liebe: Bertrand Russell: Zwischen Mathematik und Atomtod. Rudolf Walter Leonhardt über Bertrand Russell (1872 bis 1970), Die Philosophie des Abendlandes
(S. 67).

(918) TEN TO ELEVEN oder: Kann man Zeit abbilden? Klaus Kreimeier über Alexander Kluges Kuriosenkabinett im Privatfernsehen (S. 63).

(919) Einer im Hamsterrad: Hans Wolf, preisgekrönter Übersetzer, beschreibt seinen Beruf als sehr spezielles Geschäft. Von Klemens Polatschek (S. 87, mit Karikatur von Jiri Sliva: Die Freimaurer).

Nr. 50 - 4. Dezember 1992

(920) Wenig Hoffnung auf Karlsruhe: Zum zweiten Mal entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Abtreibungsreform. Werden die acht Richter den Urteilsspruch ihrer Vorgänger revidieren? Der Bundestag hat für die Reform des Paragraphen 218 gestimmt. Doch wieder fordern die Gegner der Fristenregelung das letzte Wort vom Bundesverfassungsgericht. Am 8. und 9. Dezember wird mündlich verhandelt. Sieben Männer und eine Frau — wie werden sie entscheiden? Von Hanno Kühnert (S. 3).

(921) Eine Schneise ins Establishment: In Europa sind die rechtsextremen Parteien auf dem Vormarsch. Sie finden immer mehr Anhänger in der Mittelschicht. Die Demokraten reagieren hilflos. Von Joachim Fritz-Vannahme (S. 5).

(922) Wer nicht rechts ist, ist links: Waffen, Randale, Haß und Gewalt — in Cliquen und Banden organisiert, fällt die deutsche Jugend in West wie Ost übereinander her. Politische Gesinnung liefert den Vorwand. Doch oft soll die Aktion nur innere Öde vertreiben. Von Annette Rogalla S. 13).

(923) Im Schoße der Familie: Die Tyrannei der Intimität und die Riten der Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert: Ute Frevert zum vierten Band der Geschichte des privaten Lebens , herausgegeben von Michelle Perrot Fischer, Frankfurt, 1992 (S. 19).

(924) Seite an Seite: Beim Agrarstreit entscheidet sich Europas Zukunft: Die Deutschen sollten den Franzosen helfen, einen Weg aus der Sackgasse zu finden. Von Ludwig Siegele (S. 22).

(925) Neues von der Stange: Fernsehen: Mit n-tv geht ein deutscher Nachrichtenkanal auf Sendung. Die Konkurrenz wird nachziehen. Von Gunhild Freese (S. 27).

(926) Freier Zugriff auf Lenin: Rußland öffnet seine Archive, doch niemand weiß, wie ihre Pflege künftig bezahlt werden soll. Von Bianka Pietrow-Ennker und Benno Ennker (S. 43).

(927) Ist guter Stil lehrbar? Sprachkritiker fordern schon seit Jahrhunderten " klare. Verständliche Worte", "eine hurtige und lebhafte Art zu reden" sowie Schriften, die "nicht dunkel und schwer zu verstehen" sind. Von Theo Stemmler, Anglistikprofessor an der Universität Mannheim (S. 48).

(928) Ein Kampf um CD-ROM: Literatur scheibchenweise: Revolution der Lesekultur: Werden wir in Zukunft Bücher am Bildschirm lesen? Von Michael Bauer (S. 65).

(929) Stalingrad: Neue Literatur. Von Karl-Heinz Janßen (S. 74).

(930) Der gesungene Haß: In der Bundesrepublik haben rechtsextreme Skinhead-Bands Konjunktur. "Radikal" oder "Endsieg" — die Namen der Gruppen sind Programm. Von André Schäfer (S. 83). Anm.: Die bekannteste der Bands heißt "Störkraft".

(931) Eine Schicht mit Jay: New York: Die Mars-Bar ist Treffpunkt der Verlierer. Von Helmut Kühn (S. 86).

(932) Zeitläufte: Roßkur für die Nation: Frankreich zwischen Anarchie und Staatsterrorismus: Zum 350. Todestag des genialen und schrecklichen Kardinals Richelieu. Von Michael Winter (S. 90).

(932 a) Karikatur; Die Freimaurer. Von Jiri Sliva (S. 91).

(932 b) ZEIT-Literaturbeilage: Gedichte von Ernst Herbeck, Sarah Kirsch und erstmals auf deutsch von Charles Simic, übersetzt von Hans Magnus Enzensberger.

Nr. 51 - 11. Dezember 1992

(933) Eine Kapitulation, kein Kompromiß: Die Bonner Asyllösung: Wie ein Grundrecht hinterrücks auf Null gebracht wird. Von Robert Leicht (S. 1; mit Inhaltsverzeichnis Nr. 52).

(934) Drogenkonsum und Geselligkeit: Kurzbesprechung einer Studie, die von Karl-Heinz Reuband am Zentralarchiv für empirische Sozialforschung gemacht wurde und zu dem Schluß kommt, daß Drogenkonsumenten geselliger sind als andere Leute. Ohne Autorenangabe (S. 36).

(935) Keine neuen Formen ohne klare Normen: Die digitale Revolution des Verlagswesen steht seit Jahren vor der Tür. Eine Studie beschreibt die praktischen Schwierigkeiten des elektronischen Publizierens. Von Klemens Polatschek (S. 37).

(936) Moleküle zum Kugeln: Mit viel Phantasie haben Chemiker bizarre Gebilde aus Kohlenstoff synthetisiert. Nun soll untersucht werden, wozu sie nützlich sein könnten. (Über Buckminsterfulleren, Buckyriesen und Bunnyballs.) Von Dieter Westhoff (S. 38).

(937) Die zweite Lebenslüge der Bundesrepublik: Wir sind wieder "normal" geworden, ein Essay von Jürgen Habermas (S. 48).

(938) Die Macht des Individuums: Antonia Grunenberg über Herbert Marcuse (S. 52).

(939) An die Gazelle: Bertolt Brechts frühe Liebesbriefe an Paula Banholzer.
Von Sabine Kebir (S. 60).

(940) Reicht ein Appell an den Gemeinsinn? Leserbriefe zum Manifest von Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt u.a. (S. 72) (Siehe auch ZEIT Nr. 47, laufende Nr. 887).

(940 a) "Seltsam, als Jude zu Jom Kippur in Rostock...": Art Spiegelman, New Yorker Cartoonist und Schöpfer der berühmt gewordenen Holocaust-Geschichte Maus, war vor einigen Wochen in Deutschland. Er ist nach Rostock gefahren und hat seine Eindrücke zu einem gezeichneten Essay verarbeitet (S. 96).

Nr. 52 - 18. Dezember 1992

(941) Krieg gegen Drogen: Der Lübecker Richter Wolfgang Neskovic über das Günter Amendt: Die Droge - Der Staat - Der Tod , Rasch und Röhring, Hamburg 1992, (S. 16) (Siehe auch lfd. Nr. 681, 682).

(942) Geschaute Vergangenheit: "Geschichte ist Erzählung"— das ist ein Schlüsselwort für das gesamte Werk Golo Manns. Von Bernhard Wördehoff, über die Bücher: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts , Fischer, Frankfurt 1992, Wissen und Trauer , Reclam, Leipzig 1992, sowie Wege zur Geschichte , Manesse, Zürich 1992. Von Joachim Fest (S. 17).

(943) Schauriger Schädelschmerz: Ein neues Medikament hilft gegen Migräne, ist aber bei uns noch nicht zugelassen (Sumatriptan / Imigran). Von Dieter E. Zimmer (S. 37).

(944) Unberechenbare Sprache: Mit Humor, Höflichkeit und Zwischentönen kommen Übersetzungscomputer noch immer nicht zurecht. Von Daniel Perin (S. 39).

(945) Der unsystematischste Mensch der Welt: Ausstellung in Berlin: Im Werk von Picasso spiegelt sich weniger die Weltgeschichte als die eigene Biographie: "Picasso — die Zeit nach Guernica (1937-1973)". Von Petra Kipphoff (S. 45).

(946) Hoheit und seine Meyer: Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Agnes E. Meyer : ein Dokument monumentaler Verlogenheit und Heuchelei (herausgegeben von Rudolf Vaget, Fischer, Frankfurt 1992). Von Klaus Harpprecht (S. 49).

(947) Das ungesprochene Wort: Ein neues Buch über Häuptling Seattle und seine Rede. Von Klemens Polatschek. (Rudolf Kaiser: Die Erde ist uns heilig : Die Reden des Chief Seattle und anderer indianischer Häuptlinge , Herder, Freiburg/Breisgau 1992 (S. 58).

(948) Bloß nicht hinsehen: Aids ist für Häftlinge in deutschen Gefängnissen eine große Gefahr. Drogen werden gedealt und gespritzt, mancher Insasse prostituiert sich für Heroin. Von Hans Harald Bräutigam (S. 61).

Nr. 53 - 25. Dezember 1992

(949) Appell der Gesellschaft für bedrohte Völker: NIEMAND KANN BEHAUPTEN: "Ich habe nichts gewußt..." Völkermord in Bosnien-Herzegowina. Wie in den dreißiger Jahren versagt die Welt (S. 10 Rückseite).

(950) Ans Licht der Welt: Zweitausend Jahre lagen sie in Höhlen am Toten Meer verborgen. Vierzig Jahre wurden sie unter Verschluß gehalten. Erschüttern die Schriftrollen von Qumran den christlichen Glauben? Von Sabine Rückert (S. 11-14).

(951) Daheim bei Mr. Doolittle: Er malt Natur — Tiere, Landschaften, Jahreszeiten. Und vielen malt er aus der Seele. Marlies Menge besuchte Rien Poortvliet in seinem Atelier (S. 64).


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